
Kronen Zeitung
WIRBEL VOR AFRIKA-CUP
Zwei Teamchefs: Kamerun versinkt im Trainer-Chaos
Zwei Teamtrainer, zwei Kaderlisten und jede Menge Chaos. Das beschreibt derzeit den kamerunischen Fußballverband. Verbandsboss Samuel Eto‘o entließ den Teamchef, dieser weigert sich jedoch zu gehen – und das nur eine Woche vor dem Start des Afrika-Cups...
Nach der verpatzten Qualifikation für die WM 2026 entließ der ehemalige Barcelona- und Inter-Stürmer Samuel Eto‘o den Teamtrainer Marc Brys. Nur ein Problem – dieser ließ sich nicht feuern. Der Belgier meine, er wäre vom Sportministerium als Teamchef ernannt worden, nur dieses alleine habe die Kraft ihn zu entlassen. Verbandsboss Eto’o sei in seinen Augen machtlos.
„Eto’o ein Narzisst“
Dieser fand jedoch schon einen Ersatzmann für den Job und machte den einheimischen David Pagou zum neuen Trainer. Brys ließ sich das allerdings nicht gefallen und schoss heftig in Richtung der Fußballlegende: „Eigentlich bin ich nicht überrascht. Es kommt von jemandem, der narzisstisch ist und sich für den Besten hält. Eto’o hatte von Anfang das Ziel, mich loszuwerden, schon von der ersten Minute an hat er mich beleidigt. Ich war ihm einfach zu stark.“
Zwei verschiedene Kaderlisten
Dies hat nun ebenfalls zur Folge, dass derzeit zwei verschiedene Kaderlisten für den anstehenden Afrika-Cup bestehen. Interessanterweise fehlen im Eto’o- und Pagou-Kader bekannte Namen wie Andre Onana, Eric-Maxim Choupo Moting und Vincent Aboubakar. Letzterer ist übrigens nur noch wenige Tore vom kamerunischen Torrekord entfernt, den immer noch der derzeitige Verbandsboss Samuel Eto’o hält. Rapid-Sommerneuzugang Martin Ndzie steht ebenfalls nur im Pagou-Kader.
Wie geht es weiter?
Wer den Machtkampf im kamerunischen Fußballverband gewinnen wird bleibt weiter offen. Klar ist, eine Entscheidung muss bald her, denn schon am 21. Dezember startet der Afrika-Cup. Marc Brys beharrt weiterhin auf seine Position: „Solange es vom Präsidenten des Landes kein unterschriebenes Dokument gibt, auf dem er David Pagou zum Trainer erklärt, bleibe ich, Marc Brys, Trainer. Darüber gibt es keine Diskussionen, und so läuft es in Kamerun seit 30 Jahren.“
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